Details: Historische Schleifladen-Orgel mit 6 Registern
Historische Schleifladen-Orgel mit 6 Registern
Zum Ursprung dieser Orgel stellte Bernd Sulzmann in seinem 1989 im Auftrag des Landesdenkmalamtes Baden-Württemberg verfassten Gutachten folgende These auf:
Neu erstellt wurde das Instrument 1865 für die Katholische Pfarrkirche St. Laurentius in Thengendorf (78250 Tengen) vermutlich durch Eduard Hieber, Engen – doch unter Verwendung von Windladen und Holzpfeifen einer etwa um 1800 entstandenen Orgel. Xaver Mönch nahm die Orgel im Rahmen seines Neubauauftrags für die Pfarrkirche Tengen 1892/93 in Zahlung. Nach gründlicher Instandsetzung und zeitgemäßer Modernisierung bot er sie zum Verkauf an, was 1895 erfolgte. In seiner Werkliste ist die Orgel seither als op. 39 verzeichnet mit Standort Katholische Pfarrkirche St. Michael in Freiburg-Haslach.
Der freistehende Spieltisch und vor allem die Zweitverwendung einer älteren Schleiflade und älterer Pfeifenregister sprechen für den Erbauer Eduard Hieber. In jedem Fall wirkte ein geschickter Meister bei der Neukonzeption des Instruments mit den alten Teilen und deren Vorgaben. Bestände kein Altersunterschied, ließe die Homogenität auf eine Anlage aus ‚einem Guss’ schließen. Die Schleiflade entsprach im Tonumfang allerdings nicht mehr dem Stand der Zeit. Die Klaviatur bekam deshalb den damals üblichen Umfang C-f3; für die fehlenden Windladentöne wurde eine Oktavierungsmechanik angelegt.
1895 wurde die Orgel für die Katholische Pfarrkirche St. Michael in Freiburg-Haslach erworben. Davon künden Frachtzettel auf verschiedenen Teilen und die Stifterinschrift auf der Füllung oben an der rechten Gehäuseseite: Diese Orgel wurde / gestiftet von / Frau Maria Anna Dold / geb. Schleicher / 1895. / Gott lohne es.
1931 Eine neue Bestimmung als Interimsinstrument findet sich in der am 15.11.1931 geweihten Katholischen Pfarrkirche Heilig Kreuz in Karlsruhe-Grötzingen.
1958 Transfer in die Katholische Pfarrkirche St. Thomas, Karlsruhe-Grünwettersbach.
In Verkennung der Qualitäten und des Seltenheitswerts war man mit dem zuletzt schwarz angestrichenen ‚alten Kasten’ nicht sehr pfleglich umgegangen. 1989 fand Bernd Sulzmann das Instrument außer Funktion und in desolatem Zustand vor.
Wir erwarben die Orgel von der Pfarrgemeinde Grünwettersbach und bieten sie nun nach sorgfältiger Restaurierung und der Rekonstruktion fehlender Teile zum Verkauf an.
Disposition | Manual | C-f3 | Pedal | C-f0 |
Gedekt | 8′ | Subbaß | 16′ | |
Salicional | 8′ | |||
Principal | 4′ | Feste Pedalkoppel | ||
Sesquialter | II | |||
Octav | 2 ′ |
Die farbige Fassung des Orgeläußeren aus Nadelholz steht noch aus.